Der Handlungsreisende Gregor Samsa, ernährt seine wirtschaftlich angeschlagene und aus seinen Augen schwache Familie. Es ist sein ganzer Stolz durch seine harte Arbeit und seine Aufopferung für angenehme Lebensumstände im Hause Samsa zu sorgen. Eines Tages wacht er zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt in seinem Bett auf. Es ist kein Traum und die Folgen seiner Verwandlung sind drastisch und letztlich fatal. Trotz seines klaren Verstandes hat er seine Sprache, sein Aussehen, seine Arbeit und seinen Bezug zu seiner Familie verloren und wird fortan nur noch geduldet. Schliesslich stirbt er sozial isoliert und verwahrlost in seinem Zimmer, während seine Familie sich als erstaunlich lebenstüchtig beweist.
Franz Kafka stellt uns in der Figur Gregor Samsa die drängende Frage nach dem Wert des Menschen und führt uns die Psychologie der (Selbst-)Ausbeutung neu vor Augen. Durch wiederkehrende Lockdowns, Schulschliessungen und das pandemiebedingte Bewusstwerden der prekären Arbeitssituationen vieler (in Pflege, Leiharbeit und nicht zuletzt in der Kunst) wird „Die Verwandlung“ somit zu einem Stück der Pandemie.
Konzept: Robert Besta & Clemens Ansorg
Darstellung: Clemens Ansorg
Der Monolog ist durch Fördermittel der Stadt- und dem Land Salzburg entstanden.