30. Juni bis 13. August 2023
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K. Bierner, H. Blechinger, I. Schiller, K. Uhland, A. H. Timón

© Sandra Schuck
Veranstaltungskategorie:

Performance Theater, Feminismus, Utopie

Veranstaltung-Tags:

Weitere Angaben

Sprache
deutsch
Bandname
Ein Manifest
Act-Titel
K. Bierner, H. Blechinger, I. Schiller, K. Uhland, A. H. Timón
Schlagworte
Performance Theater, Feminismus, Utopie
Fotocredit1
Sandra Schuck

Ein Manifest

5 Frauen. Viele Stimmen. Ein Manifest. Von einem Schlagzeug angetrieben,
geben 4 Spielerinnen Frauen und jungen Mädchen der vergangenen Jahrzehnte
ihre Stimme. Wir machen uns auf die Suche nach Utopien für eine andere Welt
und lassen ein Manifest entstehen, das eher Fragen stellt als Antworten hat und
jeden Abend anders klingt.
Angefangen beim Scum/Manifesto von Valerie Solanas, einer Autorin, die sich
von Andy Warhol zur Zeit seiner Factory ungerecht behandelt und ausgenutzt
fühlte und so im Wahn 5 Kugeln auf ihn abfeuerte. In ihrem 30seitigen Manifest
beschreibt sie nicht nur, warum die Abschaffung des männlichen Geschlechts
unabdingbar ist und sofort beginnen muss, sondern erklärt weiter, dass wir auch
Geld- und Regierungssystem abschaffen müssen, da ein Miteinander auf
Augenhöhe keine Gesetze erfordert und männliche Autoritäten zu nichts führen,
außer in die Irre. Sie schwankt zwischen Utopie, Wahn und Genie. Wir werden
die so junge und uns allen bekannte Greta Thunberg zum Klingen bringen, die
uns in ihrer Rede vor der UN den Satz „Our house is burning. Ich will, dass ihr
in Panik geratet“ für immer unvergessen macht. Wir geben auch Severn Suzuki
eine Stimme, die 1992 auf dem Klimagipfel in Rio de Janeiro längst eine
ähnliche Rede gehalten hat. Dass 1992 Severn Suzuki auf dem Klimagipfel in
Rio de Janeiro längst eine ähnliche Rede gehalten hat, werden wir unvergessen
machen, in dem wir auch ihr eine Stimme geben und beide Reden miteinander
verbinden.
Wir zitieren Henry David Thoreau und seinen Text ‚Ziviler Ungehorsam’ aus
der Mitte des 19. Jahrhunderts, der wie Valerie Solanas daraufhin weist, dass es
keiner Regierung bedarf, wenn aufgeklärte Menschen handeln. Unsere Suche
führt uns über Frauen, wie Nina Simone als führende Figur der
Bürgerrechtsbewegung und Alice Schwarzer, ins heute und jetzt. All jenen
Kämpfer:innen ist gemein, dass sie sich auf die Suche begeben nach einer
besseren Welt, nach einem anderen Miteinander. Neben vielen bekannten und
unbekannten Stimmen landen wir bei Annalena Baerbock. Im Februar zitiert sie
aus gegebenem Anlass in ihrer Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz
den Satz einer ukrainischen Mutter: „Erst wenn Frauen sicher sind, sind alle
sicher“. Stimmt das?
Fragwürdige und unfragwürdige Held:innen, die durch fragwürdige Zeiten
wandeln und fragwürdige Fragestellungen behandeln und behandeln müssen auf
der Suche nach einer gemeinsamen Zukunft. Neben der Schlagzeugerin Aurora
Hackl Timón begeben sich die Performerinnen Karoline Bierner, Gitte Reppin,
Ines Schiller und Katharina Uhland auf die Bühne. Während das Schlagzeug
den Beat vorgibt, den Kampf voran treibt und die Manifeste bekräftigt, vertonen
die Performerinnen musikalische und unmusikalische Texte.
Es geht um Perspektiven, nicht um Schuldzuweisungen, es geht um Ideen und
Utopien, nicht um Zerstörung. Eine Suche nach einem gemeinsamen Weg in
eine gemeinsame Zukunft.