Wir leben in einer Zeit, die uns vor Herausforderung in unserem Zusammenleben stellt. Kunst- und Kulturveranstaltungen sollten diesem Rechnung tragen und möglichst viel ermöglichen, das uns in sinnvoller Weise durch die Krisen hilft. Die Literatur ist ein wunderbares und probates Mittel der Hoffnung, des Abschieds und der Reflexion. Unsere Gesellschaft befindet sich im Umbruch, die gegenwärtigen Krisen werden weitreichende Folgen für unser Zusammenleben haben, ja vermutlich werden sie noch lange Zeit Bestandteil unseres Alltags bleiben. In einer Zeit der Polarisierungen und Unsicherheiten aller Art, ist eine auf literarischer Ebene geführte Auseinandersetzung mit dem Tod unerlässlich – und ein gewichtiger Beitrag zum allgemeinen Diskurs.
Das Projekt „Rest in Poetry“ lud im Konkreten Literat:innen ein, sich dieser Herausforderung zu stellen: Auf Friedhöfen (für die Toten) ohne Publikum zu lesen.
Rest in Poetry Part I. wurde am Wiener Zentralfriedhof gedreht, mit den AutorInnen Teresa Präauer, Hanno Millesi und Katharina J. Ferner. Rest in Poetry Part II. wurde am Friedhof in Gotha gedreht, mit den Autorinnen Nancy Hünger, Daniela Danz und Romina Nikolic.
Der tabuisierte Umgang unserer Gesellschaft mit dem Tod und der grundsätzlichen Endlichkeit des Lebens ist mit ein Grund für eine gesellschaftliche Verunsicherung. Der Tod ist weder unser Feind, noch sollten Friedhöfe grundsätzlich einen schalen Beigeschmack auslösen – sie sind Orte der Erinnerung und Vergegenwärtigung unserer Existenzen.
Hier ein audiovisueller Vorgeschmack: