In „How to build a world“ ist die Menschheit vom Erdboden verschluckt worden. Wie durch ein Wunder bleibt nur Sue übrig; eine schnelllebige, egozentrische Frau aus der Stadt. Sie trinkt vier Hafermilchkaffees am Tag, weiß, wann sie etwas auf Instagram posten muss, ist immer damit beschäftigt, die wichtigste Person mit Prestige zu sein, hat eine App, die sie mindful macht, führt ein scheinbar fantastisches Leben, in dem sie nie erschöpft, überreizt, traurig oder wütend ist. Und wenn sie bei seltenen Gelegenheiten diese Gefühle verspürt, macht sie ein Selfie von ihren tränenden Augen und ihrer verlaufenen Wimperntusche #mebeingsad.
Was ist, wenn etwas wirklich Katastrophales passiert und wir alles verlieren? Würdest du überleben, wenn du, sagen wir mal, im Dschungel abgesetzt würdest?
Was bedeutet es für Sue, auf sich selbst zurückgeworfen zu werden? Ohne Likes, ohne Internet, ohne Macbook, ohne Headspace app, ohne Oatly Latte oder Freitagnachmittag um 17 Uhr bei einem Networking-Drink in einer übermäßig angesagten Rooftop-Bar mit Leuten, die nicht wissen, was ihre größten Träume sind und wann sie sich wirklich für etwas geschämt hat? Spinnt sie? Oder bringt sie Frieden? Als hätte jemand die Pausentaste gedrückt und sie hätte nun die Chance, ihr Leben zu überdenken und die Dinge anders zu machen. Wie würde sie diese neue Welt aufbauen?
Concept & Performance: Rosa Braber