30. Juni bis 13. August 2023
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Aerial Arts Austria

© Daniela Staudinger
Veranstaltungskategorie:

Feminismus, Live Musik, Stereotype

Veranstaltung-Tags:

Weitere Angaben

Sprache
instrumental
Familienprogramm
0-plus
Bandname
Kontroversen der Schwerkraft
Act-Titel
Aerial Arts Austria
Schlagworte
Feminismus, Live Musik, Stereotype
Kinderprogramm ja/nein
nein
Fotocredit1
Daniela Staudinger

Kontroversen der Schwerkraft

Kontroversen der Schwerkraft

Dieses zeitgenössische Zirkusstück fasziniert durch die schwebende Performance der Luftakrobatinnen und entwickeln sich zum skurrilen Objekt-Theater mit und ohne Bodenhaftung. Untermalt von Live Musik und Gesang geben die einzelnen Szenen abstrakte Einblicke in scheinbar gegensätzliche Themen wie Leistung & Regeneration, Verantwortung & Selbstbestimmung, Weiblich & Männlich, Nähe & Distanz.

1. „Interwoven °1“ – Aerial Silk – Daniela Staudinger
2. „Ver-Netzt“ – Aerial Net – Lisa Hübner
3. „Elle“ – Aerial Hoop Duo – Alma Gall & Rosa Dreher
4. „(S)INK“ – Aerial Hammock – Daniela Staudinger mit Live Musik von Helena Merenda und Sarah Schabauer

1. „Interwoven °1“ – Aerial Silk (work in progress)

Interwoven bedeutet ‚verwoben‘ und auch ‚verknüpft‘. In selteneren Fällen wird der Begriff auch für ‚verflochten‘, ‚verschränkt‘, ‚vermischt‘, ‚verschlungen‘, ‚ineinander verschlungen‘ und ‚durchwirkt‘ verwendet.

Die Artistin bewegt sich auf einer flächenartigen, vertikalen, hängenden Struktur, die aus weichen Material besteht und in ihrer Form flexibel aber dennoch tragend ist. Daniela Staudinger wollte überdimensional arbeiten, um ihren Körper in die Fläche reinweben zu können.
Die Performerin beginnt in einem kokonartigen Gebilde. Kokons sind von Jungtieren eigens hergestellte Gehäuse, die unter anderem zum Überdauern älterer Entwicklungsstadien, wie der Puppenruhe, nötig sind.
Die entstehenden Bilder erinnern an die tierische Somatolyse, die übersetzt eine ‚Auflösung des Körpers‘ beschreibt. Eine Form der Tarnung, in der die Tiere mit der Umgebung verschmelzen zu scheinen. Während dem Bewegen in dem Gebilde verändert sich diese vertikale Fläche durch die Einbringung von Gewicht und Masse.

Auch die Wandlungen des Konstruktes von Bekleidung, bis Behausung, Fesselung und textilen Skulptur und Einheit sind spannend zu beobachten. Nach dem Loslösen aus dem Konstrukt bewegt sie sich an den Silks, zwei getrennt von der Bühne hängenden Tüchern.
Untermalt wird die Performance von experimentellen Sound, der auch die organische Ursprünglichkeit dieses Stückes unterstreicht.

Tanz: Daniela Staudinger

2. „Ver-Netzt“ – Aerial Net

Ein weißes Netz schwebt und schwingt gefüllt mit schillernden Objekten. Was auf den ersten Blick faszinierend glitzert entpuppt sich als tödliche Falle. Verschlungen zappeln im Netz ein Meereswesen, bäumt sich auf, versucht sich verzweifelt zu befreien. Diese künstlerische Darstellung beleuchtet das hochbrisante Thema der Meeresverschmutzung und stellt die unangenehme Frage: Wird sich die Menschheit noch rechtzeitig besinnen?
Pro Jahr werden über 300 Millionen Tonnen Plastik produziert, davon landen mehr als 10 Millionen Tonnen als Müll in den Ozeanen (Schätzung UNEP). Plastik ist im Meer nahezu unvergänglich, nur langsam zersetzt es sich durch Salzwasser und Sonne und gibt nach und nach kleinere Bruchstücke an die Umgebung ab. Die Überbleibsel unserer Wegwerfgesellschaft kosten jedes Jahr bis zu 135.000 Meeressäuger und eine Million Meeresvögel das Leben.

Tanz: Lisa Hübner

3. „Elle“ – Aerial Hoop Duo

Was ist weiblich? Was ist männlich? Wo verschwimmen die Grenzen und warum ist eine Abgrenzung überhaupt notwendig? Dieses Aerial Hoop Duett beschäftigt sich kreativ und elegant mit dem normativem Diskurs über die Geschlechterrollen. Die beiden Protagonisten gehen auf eine akrobatische Entdeckungsreise zwischen
Selbstvertrauen, Scham, Nähe und Distanz. Auf dem schwebend drehenden Aerial Hoop erkunden sie sowohl Verlangen als auch Furcht und eine alternative Selbstwahrnehmung jenseits einer gesellschaftlichen Erwartungshaltung.

Tanz: Alma Gall + Rosa Dreher

„(S)ink“ – Aerial Hammock

Das Stück zeigt einen Dialog zwischen einer Luftakrobatin und zwei Musikerinnen, die mit sphärischem Gesang, experimentellen Sitarklängen und elektronischen Inputs eine psychoakustische Klanglandschaft erzeugen, die das Publikum zum Eintauchen einlädt. Die Tänzerin begibt sich auf eine Reise über dem Boden an einem schwarzen, seidenen Tuch, dessen Kontur, Elastizität und Struktur sie auf spielerische Art und Weise erkundet.

Sie gibt sich den Schwingungen, Verwirbelungen und Turbulenzen hin, die sich durch das Einwirken der Fliehkräfte auf ihr Körpergewicht noch verstärken. Der Einfluss der Klangwellen, der von den zwei Musikerinnen geschaffen wird, lassen die Strömungsrichtungen der Tänzerin zusätzlich beschleunigen und verlangsamen. Über ihren Körper versucht sie das Material zu verformen und dessen Volumenkapazität zu erproben und schafft somit verzerrte Gebilde und Verschmelzungen. Der Stoff stellt einige Zeit eine Art Verlängerung ihres Körpers dar, bis sich die Performerin und das Tuch wieder in die Ursprungsform begeben.

Tanz : Daniela Staudinger
Sitar: Sarah Schabauer
Gesang: Helena Merenda

Special: An diesem Abend schmeißt der Verein ASK Erlaa seinen Grill an!