Kurt Palm ist ein Meister der Spannung, wie ein Thriller liest sich sein Roman „Der Hai im System“, der im Galopp auf die Katastrophe zusteuert. Ein Buch, das tief in die Abgründe seiner Figuren blicken lässt und so die Auswüchse toxischer Männlichkeit haarsträubend vor Augen führt.
Kurt Palm (Text) und Sophie Abraham (Cello) begleiten Sie auf einem Trip durch das wilde Kurtpalmistan.
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Lesung aus „Mein Leben als Serienmörder“ Sonderzahl Verlag. Josef Kleindienst
Als der Schriftsteller Konrad Mola am Morgen nach einer durchfeierten Nacht in seiner Wohnung erwacht, kann er sich nicht einmal erinnern, wie er nach Hause gekommen ist. Totales Blackout. Konfrontiert mit der Tatsache, dass in der Nähe der Bar, in der er abgestürzt ist, eine Prostituierte ermordet worden ist und er prompt ausgeforscht wurde, gerät er in einen realen Albtraum und macht sich auf die Suche nach der verlorenen Nacht.
Was sich wie ein Kriminalroman anhört, ist bei Josef Kleindienst ein mit großem psychologischen Einfühlungsvermögen geschriebenes Porträt eines Mannes, der sich alles zuzutrauen beginnt, alles für möglich halten muss, da er selbst keine Erinnerung an die besagte Nacht hat. Der Umstand jedoch, dass er erst Tage zuvor für eine TV-Produktion einen Serienmörder gespielt hat, lässt sein damaliges Unbehagen an der Rolle Realität werden. Aus der hypothetischen Frage am Filmset, ob er selbst in der Lage wäre, jemanden umzubringen, werden echte Ermittlungen, von ihm und gegen ihn: Bin ich ein Mörder?
Mein Leben als Serienmörder ist ein rasant-lakonischer Roman über die Frage, welche Abgründe man vor sich selbst verborgen halten kann – atmosphärisch und fesselnd, zugleich voller Ironie und Humor.
Stimmen
»Zuerst war die Frage: Bin ich ein Mörder? nur eine Gedankenspielerei, jetzt geht es plötzlich darum, welche Abgründe ein Mensch vor sich selbst verborgen halten kann. Ein Text mit Anklängen an einen Kriminalroman, der aber viel mehr ist, die Suche eines Menschen nach sich selbst.« (Ö1, 16. März 2022)
»Am Ende ist ›Mein Leben als Serienmörder‹ eine als Kriminalroman verpackte Mediensatire, aber mit einem sehr genauen, bitterbösen Blick für die Ärmlichkeit und Trostlosigkeit unserer digitalen Rollenspielchen.« (Kolja Mensing, Deutschlandfunk Kultur, 11. März 2022)
»Wiener Melancholie prägt den Roman. Die lakonische und witzige, immer auch ironische Icherzählung entwickelt bald einen Sog, von dem man sich gerne mitziehen lässt. Derweil wandelt sich die leise Heiterkeit des Beginns zunehmend zu bedrohlicher Beklemmung. Das überzeugt. Wer eine typische Krimiauflösung will, ist jedoch bei Josef Kleindienst an der falschen Adresse.« (Hanspeter Eggenberger, Krimi der Woche im Tages-Anzeiger, 10. Februar 2022)
»Manchmal wähnt man sich zwischen Krimi und Chaostrip wie im falschen Film, doch von Josef Kleindienst lässt man sich in ›Mein Leben als Serienmörder‹ gerne in die Irre führen.« (Nils Heuner, Kulturnews, 20. Februar 2022)
»Das Wechselspiel zwischen virtuellem und realem Leben sorgt für eine atemberaubende Dynamik. (…) Zwischen Angstschüben, einem seltsamen Fernsehauftritt, dem Vertuschen von Details vor der Polizei und dem ständigen Blick ins Internet beginnt Mola sich allmählich den Mord zuzutrauen.« (Erwin Uhrmann, Die Presse/Spectrum, 5. Februar 2022)
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Journalistin und Krimiautorin Barbara Wimmer führt Sie ins Wien der nahen Zukunft:
Wien 2028. Ein Staranwalt wird tot im Wald aufgefunden. In seiner Hand befindet sich ein Zettel mit seinem Todestag und einem großen X. Feinde hat der Mann viele, denn er vertrat sämtliche Lobbyisten im Land und kannte all ihre dunklen Geheimnisse, von Korruption bis zu Betrug. Die Dossiers landen über einen schlecht abgesicherten Computer in den Fingern der kritischen Investigativ-Journalistin Stefanie Laudon, die im Netz weiter ermittelt. Doch die Journalistin steht selbst unter enormen Druck. Die Tageszeitung „24 Stunden“ wird gerade digitalisiert und die zu erledigenden Aufgaben verdichten sich. Stefanie hat die Nase voll davon und versucht es mit Entspannung im Kurzurlaub am Attersee. Dort stößt sie allerdings auf eine weitere Leiche. Dem nicht genug: Die Journalistin gerät daraufhin selbst ins Visier der Täter und muss um ihr Leben fürchten …
Es darf gelacht, sich gefürchtet und der Kopf geschüttelt werden!