30. Juni bis 13. August 2023
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VitoZoé Dance Collective & Baubo Collective

© Zineb Koutten
Veranstaltungskategorie:

Performance, Wahrnehmung, Zeit, BIPoC

Veranstaltung-Tags:
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Weitere Angaben

Sprache
mehrsprachig, deutsch, englisch, polnisch
Bandname
Bloom. Fairytales & Other Stories
Act-Titel
VitoZoé Dance Collective & Baubo Collective
Schlagworte
Performance, Wahrnehmung, Zeit, BIPoC
Fotocredit1
Zineb Koutten

Bloom. Fairytales & Other Stories

In dem Stück “Bloom. Fairytales & Other Stories” werden alltägliche Facetten in Bezug
auf Selbstfindung, Selbstbehauptung und Fremdwahrnehmung beleuchtet.

Die vier KünstlerInnen behandeln in den verschiedenen Kapiteln – den Märchen –
sowohl Struggles als auch Chancen der Entfaltung und Reflexion.
Gezeichnet von pandemiebedingter Einengung und Chancenlosigkeit, dem Durst nach
Endorphinen auf Social Media und dem uns allen innewohnenden Bedürfnis nach
Zugehörigkeit, streben wir danach aufzublühen und zu erstrahlen.
Wie ist dies möglich, wenn die eigene Identität andauernd in Frage gestellt wird? Wenn
wir uns digital entfremden und uns in Filtern verlieren? Wenn uns Normen ersticken und
wir dabei unser Selbst vernachlässigen?

Austrias Next Top Token
PoC werden oft mit Fremdzuschreibungen und etablierten Stereotypen überstülpt. Mit einer
oberflächlichen Fixierung auf das Äußere und andauernder Projektion geht die Sensibilität für das Individuum und dessen Vielschichtigkeit verloren – die Hülle wird als Token in Beschlag genommen und entfremdet. Menschen werden nicht ganzheitlich wahrgenommen, sondern automatisch als Repräsentationsfigur benutzt.
Das äußere Erscheinungsbild einer Minderheit in einer weißen Mehrheitsgesellschaft rückt beständig in den Vordergrund, während der strukturelle Wandel in Richtung echter Chancengleichheit hinten angestellt wird.

Don’t other me!
“Wer seine Wurzeln nicht kennt, kennt keinen Halt.“ Stefan Zweig
Für viele Menschen ist die Herkunft ein großer Teil ihrer Identität, die dafür sorgt, dass eine stabile, Sicherheit gebende Konstante der Persönlichkeitsbeschreibung existiert.
Der Erwartungsdruck in Kategorien zu passen, definierbar zu sein, sich erklären zu können wird besonders Menschen vorgehalten, die von anderen als “fremd” wahrgenommen werden. Gibt es auch Halt ohne seine Wurzeln zu kennen? Kann nur Patriotismus ein Zuhause geben?

2 self image 7
„… denn der Mensch kann auf die Dauer kein Doppelleben führen; um in Harmonie mit sich selber zu sein, paßt er notgedrungen seine Gedanken dem äußeren Verhalten an, zu dem die Gewalt ihn zwingt.“ Thomas Mann
Mit der stets größer werdenden Rolle von Social Media im Alltag, gewinnt auch die Selbstdarstellung im Internet immer mehr an Bedeutung. Die Inhalte, die geteilt werden, spiegeln jedoch nur in vereinzelten Fällen tatsächlich die Realität wider. Insbesondere Fotos und Videos bieten einen enormen Gestaltungsspielraum, was die Inszenierung einer medialen Identität anbelangt. Dabei wird nicht nur das Motiv frei gewählt, auch eine Bandbreite an Möglichkeiten digitaler Nachbearbeitung und Manipulation
des Visuellen steht den Nutzern zur Verfügung. Hierbei gilt, möglichst ansprechende, interessante, fulminante Inhalte zu liefern, um die Aufmerksamkeit der anderen Nutzer auf sich zu lenken. Schließlich wird das Geteilte mit positiver „Belohnung“ in Form von Likes gewürdigt. Es ist kaum verwunderlich, dass diese anhaltende Beobachtung, die permanente Auseinandersetzung mit stereotypen Schönheitsidealen und schöngefärbten Lebensstilen, die eigene Anpassung an diese, sowie das daraus resultierende Doppelleben negative Auswirkungen auf die Psyche des durchschnittlichen Users sozialer Netzwerke mit
sich bringt.

steps.transcending
“Und es ist immer ein und dasselbe, was in uns wohnt: Lebendes und Totes und Waches und
Schlafendes und Junges und Altes. Denn dieses ist umschlagend jenes und jenes zurück und
umschlagend dieses.” Heraklit
Im Laufe des Lebens erleben Individuen intensive Phasen der Begegnung mit anderen Kreaturen, Welten
und Lebensweisen. Die Trias Zusammentreffen, Einheit und Loslösung wiederholt sich dabei stetig in
einem Prinzip der variierten Wiederholung, der ewigen Wiederkehr. Die Bereitschaft zur Veränderung und
der Kampf um Abschied und Neuorientierung sind dabei konstante Begleiter des Lebens.

soft gloom
Die Disziplin Tanz ist gekennzeichnet von einem Kampf gegen absurde, ungerechte “Beauty-Normen”,
welche besonders den Klassischen Tanz selektiv und ausgrenzend machen und dadurch das reine
Können des Tanzes als Kunstform, die Technik und der persönliche Ausdruck stark in den Hintergrund
gelangen. Das Gefühl zu haben nicht hinein zu passen, anders zu sein, nicht gebraucht zu werden und
auf das Äußere reduziert zu werden lässt den Kampfgeist erwachen. Mut kommt auf um gegen den Strom
zu schwimmen und aus dem vermeintlichen Gefängnis der Normen auszubrechen.

Tanz
Zoé-Afan Strasser, Zeitgenössischer Tanz
Lukas Ziegele, Zeitgenössischer Tanz
Baubo Collective
Anna Maria Niemiec, Violoncello & Stimme
Lorina Vallaster, Blockflöten & Stimme