Schwarz-Weiß-Fotografien, die eine posierende Isadora Duncan zeigen, bilden den Ausgangspunkt für diese Reihe von Körper-Exposés. Anstatt den natürlich-harmonischen Bewegungsfluss zu rekonstruieren, den Duncan in ihrem Manifest „The Dance of the Future“ beschreibt, werden die einzelnen Bild-Fragmente auf ihr queeres und widerständiges Potential hin untersucht. In poröse Oberflächen verwandelt, schimmern nun mehr als 2000 Jahre westlicher Darstellungstradition des weiblichen Körpers durch sie hindurch.
Im Spannungsfeld zwischen dem erkennbar antiquierten Bewegungsvokabular und den zeitgenössischen Körpern zeigt sich der vermeintlich natürlich weibliche Gestus als kulturelles Konstrukt. Entkoppelt von Geschlecht, werden Mimik und Posen als erlernbarer und noch immer in Körper eingeschriebener Kodex dechiffriert.
Performance: Mirjam SögnerPerformance: Luan de Lima