Waltraud Barton

Schlimmste Stunden

SCHLIMMSTE STUNDEN

ein fiktives Zeitzeugengespräch von Waltraud Barton

basierend auf einer wahren Lebensgeschichte



Er ist schon fast am Ende seines Studium, da muss Robert die Universität verlassen. Denn nach dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland im März 1938 wird der junge Mann wegen seiner jüdischen Wurzeln aus der Gesellschaft ausgeschlossen und verfolgt. Wie durch ein Wunder entgeht er 1942 seiner Deportation. Gesucht von der Gestapo, lebt er neun Monate lang versteckt als U-Boot in Wien, bevor ihm die Flucht zu Fuß über die Alpen in die Schweiz gelingt. Während seine Mutter in Izbica ums Leben gebracht und seine Schwester in Auschwitz ermordet wird, überlebt er als einziger seiner Familie den Holocaust. Der Aufbau eines neuen Lebens in der Schweiz und die Gründung einer eigenen Familie sind überschattet vom damals Erlebten. Ein halbes Jahrhundert später wird er eingeladen, als Zeitzeuge vor Publikum in Wien von den Qualen, die er während der NS-Zeit erlitten hat, von der Verfolgung seiner Familie und vor allem von seiner dramatischen Flucht zu berichten. Bereitwillig antwortet der alte Mann auf die Fragen der Moderatorin. Aber vieles erinnert der „alte Robert“ ganz anders, als es der „junge Robert“ erlebt hat. Womit die Moderatorin des Zeitzeugengesprächs nicht rechnet: Der „alte“ wie der „junge Robert“ weigert sich, sich ausschließlich als Opfer zu sehen und sein Leben auf die Jahre der Verfolgung reduzieren zu lassen. Und vor allem bestreitet er energisch, jüdisch zu sein.



Szenische Lesung

mit Nikolaus Barton als jungem Robert, Branko Samarovski als altem Robert und Waltraud Barton als Moderatorin Johanna König

Schauspieler: Branko SamarovskiSchauspieler: Nikolaus BartonSchauspielerin und Autorin: Waltraud Barton