Ella Felber, Evelyn Bubich, Benedikt Steiner & Julius Handl

Die Abschaffung der Blumen

Das waren die guten Tage. Hell und klar der Himmel und klingelnd die Türen der Geschäfte, die die herausgeputzten Straßen der Stadt säumten. Die Wiesen in den riesigen, von Kastanienalleen umrundeten Parks wie Meere aus Blumen. Noch riss niemand sie aus; noch dachten nur wenige daran. Ich kann mich nicht erinnern,
je eine Blume zertreten zu haben, sagten sie. Oder Ich kann mich nicht erinnern, je über eine Blume gestolpert zu sein. Es dämmerte bereits und der Wind frischte auf, als die ersten die breiten Wege verließen


Versehrung und Schönheit, Fülle und Verlust, Bedrohung und Widerstand. All das impliziert Die Abschaffung der Blumen. Vier Autor:innen – Evelyn Bubich, Ella Felber, Julius Handl und Benedikt Steiner – haben sich hier für ein Konzert aus Worten zusammengetan. Wie das klingen soll? Gleichzeitig, chorisch und dissonant, zuweilen diskursiv. Aber stets im Text und weiter im Text. Ob dabei auch Dosen zertreten werden, ist unklar. In jedem Fall wird der Text zur Notation und die Musikalität von Sprache zum Zentrum, in dem sich Text und Subtext treffen. Zu viert auf der Bühne im Sprechen heranwachsend, wie das Sprießen in den Wiesen nach einem lang ersehnten Regen im Sommer.

Autorin & Performerin: Ella FelberAutorin & Performerin: Evelyn BubichAutor & Performer: Julius HandlAutor & Performer: Benedikt Steiner